Sorry, Baby

Sorry, Baby Filmszene

DCM Film Distribution GmbH

„Sorry, Baby“ – Zwischen Schmerz und Leben

Einfühlsam, aber nie bequem: Eva Victor erzählt von Trauma, Freundschaft und die Kraft, weiterzumachen.

Ein Film, der sich nicht scheut, dorthin zu gehen, wo es wehtut – und dabei trotzdem Platz lässt für Wärme, Humor und ehrliche Nähe. Eva Victor gelingt mit Sorry, Baby ein starkes Regiedebüt, das auf Augenhöhe mit seinen Figuren bleibt und ihnen die Würde lässt, die ihnen oft verwehrt wird.

Ein Film über das Danach – nicht über die Tat

Im Zentrum steht Agnes. Sie hat etwas erlebt, das ihr Leben nachhaltig verändert hat – und Sorry, Baby macht kein großes Geheimnis. Der Film verliert keine Zeit mit künstlichem Rätselraten oder dramatischer Enthüllung, sondern richtet den Blick bereits nach dem zweiten Kapitel bewusst auf das, was danach kommt: auf das Weiterleben, das sich anfühlt wie ein Spießrutenlauf aus Triggern, Unsicherheit und kleinen Hoffnungsmomenten. Und auf die Menschen, die dabei an unserer Seite stehen – oder es zumindest versuchen.

Produziert wurde der Film von Barry Jenkins (Moonlight), und auch wenn sich Sorry, Baby visuell von Jenkins’ Stil unterscheidet, ist das Gespür für zwischenmenschliche Feinheiten eindeutig verwandt. Eva Victor bringt ihre Geschichte mit beeindruckender Sensibilität auf die Leinwand – ohne dabei jemals gefällig oder gefühlsduselig zu werden.

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Witz, der weh tut – Dialoge, die ehrlich sind

Was Sorry, Baby besonders stark macht, ist die emotionale Tonalität. Der Film trifft einen Nerv, gerade weil er sich traut, unangenehme Momente stehenzulassen – und sie nicht mit Musik oder Ausflüchten zu glätten. Gleichzeitig blitzt immer wieder Humor durch. Nicht die großen Lacher, dafür ist das Thema zu bedrückend, sondern diese Art von leise schrägem Lachen, das einen mitten im Schmerz erwischt. Das stolpernde Lachen, das sich manchmal gegen Tränen wehrt. Und genau dadurch fühlt sich der Film so wahrhaftig an.

Die Beziehung zwischen Agnes und Lydie ist dabei für mich der emotionale Anker des Films. Was diese Freundschaft so besonders macht, ist die Offenheit, mit der die beiden Frauen einander begegnen. Sie sprechen Dinge aus, ohne Umwege, ohne Angst vor Unbequemlichkeit – und gerade darin liegt ihre Stärke. Es ist ein Miteinander, das von Empathie, Verständnis und echter Nähe geprägt ist. Kein künstliches Drama, keine distanzierten Missverständnisse – sondern ein aufrichtiges Bemühen, füreinander da zu sein. Und genau das trifft mitten ins Herz.

Visuelle Zurückhaltung trifft emotionale Direktheit

Auch formal überzeugt Sorry, Baby: Die Kamera bleibt oft nah an den Figuren, ohne ihnen zu nahe zu treten. Die Bilder sind unaufgeregt, aber präzise. Keine unnötigen Spielereien, kein emotionales Ausstellen. Dazu passt die sparsame Musik von Lia Ouyang Rusl, die nie ins Melodramatische kippt, sondern klug akzentuiert. Die Inszenierung lässt den Gefühlen Raum – und dem Publikum ebenfalls.

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Ein kleines, großes Kinoerlebnis

Sorry, Baby ist kein Film, der alles auf den Punkt bringt. Und das ist gut so. Er stellt keine Diagnose, bietet keine Lösung – aber er öffnet einen Raum für Verletzlichkeit, Offenheit und leise Hoffnung. Und genau das macht ihn so stark.

Wenn der Film ab dem 18. Dezember 2025 in ausgewählten Programmkinos startet, sollten sich gerade all jene, die auf ehrliches, emotional vielschichtiges Kino stehen, diesen Titel dick im Kalender markieren.

🎬 Kinostart: 18. Dezember 2025
💡 Empfehlung: Für alle, die Filme suchen, die nicht mit Lautstärke überzeugen – sondern mit Tiefe, Menschlichkeit und Mut.



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